Im Jahre 1920 waren die ersten Häuser in
der "Berg- und Waldlehne" fertig gestellt. Die Familie Schweers gehört zu
den ersten Bewohnern Bissingheims. Als die sie ihr Haus ind er Waldlehne
bezogen und in den Keller gingen, lag dort eine männliche Leiche, die man
aus dem "Blauen See" geborgen hatte. Bis zum Abtransport der Leiche hatte
man den Keller als Aufbewahrungsort gewählt.
Der
Weichensteller Johann Tittel aus Wanheimerort eröffnete im November 1913 in
Wedau, "Im Grünen Winkel 5", eine Lebensmittelgeschäft. Im April 1914 wurde
das Geschaäft "Zu den Eichen" verlegt. Später übernahm die Tochter
Antoniette den Laden. Die älteste Tochter Katharina eröffnete am 1.
September 1920 in Bissingheim, "Berglehne 28", eine Filiale des Wedauer
Unternehmens. Mit Bau dieser ersten Häuser wurde 1919 begonnen. 103
Wohnungen konnten von der Siedlungsgesellschaft Rheinisch Bissingheim und 14
Wohnungen von der Gemeinnützigen Baugesellschaft Huckingen erstellt werden.
Bis April 1922 waren 157 Familien in ihre Wohnungen eingezogen. Im Mai 1922
hatte Rheinisch Bissingheim 808 Einwohner. Die erste Zeichnung einer
Notschule entstand im August 1921, der erste Entwurf einer sechsklassigen
Volksschule war im August 1922 gefertigt worden. Auf 3.216.710 Mark wurden
die Kosten für die Schule veranschlagt, die sich mit den Einrichtungen auf
4.200.000 Mark erhöhten.
15
Bissingheimer Bürger gründeten 1921 die "Freiwillige Feuerwehr". Schon bald
sollten sie ihren ersten Großeinsatz bekommen: Denn im Sommer 1921 war ein
ausgedehnter Waldbrand von der "Huckinger Hecke" bis zur "Tannenstraße". Der
Besitzer der Villa Streithof, Kirdorf, u.a. Dirketor des Gelsenkirchener
Bergwerksvereins, ließ 1.500 Meter Wasserschlauch aus Gelsenkirchen kommen,
um den Waldbrand besser bekämpfen zu können. Natürlich hatte Kirdorf Angst
um seinen Besitz gehabt. Das Feuer wütete drei Tage. Die anschließende
Brandwache wurde auf 14 Tage ausgedehnt.
Inzwischen konnte die Schule fertig gestellt und am 11. Juli 1923 ihrer
Bestimmung übergeben werden. Das Schulgebäude teilten sich die katholische
und die evangelische Konfession.
Zu
diesem Zeitpunkt errichtete Die Gemeinde Huckingen hinter der "Waldlehne"
und im "Finkenschlag" für sozialschwache Mitbürger Holzhäuser in Form von
Baracken, welche nach dem 2. Weltkrieg Ausgebombten und Vertriebenen als
Unterkunft dienten. Dort waren auch einige Zeit lang die Kindergärten unter
gebracht.
Im
Jahre 1922 wurde in Rheinisch Bissingheim/Wedau der Wanderverein Edelweiß
gegründet. Die Gründung des Männer-Gesangsvereins Lorelei erfolgte 1924.
Eine
Postagentur war vorerst im Hause Hermann-Grothe-Str. 89 untergebracht
(Baujahr 1923). Später bezog die Posagentur das Haus "Am Dorfplatz 1
(Baujahr 1926), wo sie heute noch ist.
Am 1.
August 1925 ist die Autobuslinie Nr. 14 von Duisburg, Haltestelle ehemaliger
"Berliner Hof" - gegenüber der Hauptpost - über Wedau nach Rheinisch
Bissingheim von der Firma "Kraftverkehr Duisburg-Hamborn GmbH" in Betrieb
genommen worden. Der Autobus durfte aber, wegen des schlechten Zustandes der
Straßen, in der Siedlung nur bis zum nördlichen Kopfende vom "Blauen See"
fahren.
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