Nach dem Krieg begann man sofort, die
Schäden an den Häusern notdürftig zu beseitigen. Von der
Wohnungsgesellschaft wurden Wiederaufbau-Programme erstellt. Die Bauhöfe der
WG, die noch für Reparaturen zur Beseitigung der Kriegsschäden zuständig
waren, wurden 1955 aufgelöst.
Die
Verlegung eines Entwässerungskanals im nördlichen Teil Bissingheims wurde
1953 vollzogen. Aber erst 1956 erfolgte zu Lasten der Wohnungsgesellschaft
der Anschluß der Wohn- Geschäftshäuser an den von der Stadt hergestellten
Entwässerungskanal. Die
Straßen in der Ortschaft waren dem immer stärker werdenden Verkehr nicht
mehr gewachsen. Mehrere Verhandlungen mit der Stadt Duisburg mußten wegen
Ausbau und Übernahme der im nördlichen Teil Bissingheims gelegenen
Durchgangsstraßen vereinbart werden. Die Arbeiten wurden 1957/58 ausgeführt.
Kostenträger war die Wohnungsgesellschaft. Der "Blaue See" war Eigentum der
Gesellschaft und wurde 1959 mit der Bedingung an die Stadt Duisburg
übergeben, daß sie das Ufergelände gärtnerisch kultivieren sollte.
1959
hatte man ein voll elektrisch eingerichtetes Waschhaus mit zwölf
Waschkabinen für 500 Familien errichtet. Eine
Erweiterung der Kanalisation im südlichen Teil Bissingheims wurde erst 1961
aus hygienischen Gründen von der Stadt Duisburg durchgeführt und an das
Duisburger Kanalnetz angeschlossen. Nach einem langwierigen Rechtsstreit mit
den Anliegern konnte die Kostenverlagerung erst 1967 geklärt werden.
Da
eine Ausdehnung der Siedlung nicht mehr Möglich war, wurde innerhalb der
Siedlung de bisherige Sportplatz nach Süden verlegt. Auf dem frei gewordenen
Gelände konnten 132 Wohnungen gebaut werden. Anfang 1964 wurden im südlichen
Teil des Finkenschlags die alten Holzbaracken abgebrochen und so Grundstücke
für 114 Wohnungen gewonnen.
Seit
Jahren warteten etwa 800 Familien im Süden Bissingheims vergeblich auf den
Ausbau der Straßen. Die Ausbaukosten betrugen - so wurde 1964 ermittelt -
etwa 1,2 Millionen DM. Die Einwohner mußten natürlich unter den Folgen des
Rechtsstreites zwischen der Stadtverwaltung Duisburg und der WG leiden. Die
Straßen dort gehörten einst der Siedlungsgesellschaft. Rheinisch Bissingheim
und danach der WG Ruhr-Niederrhein. An den Ausbaukosten der Straßen wollten
sich die Siedler und die Wohnungsgesellschaft mit 45% beteiligen, während
die Stadt Duisburg den Rest bezahlen sollte. Die Stadt fühlte sich dazu
nicht verpflichtet, weil sie nicht Eigentümer der Straßen war. In Wedau war
man Anfangs dazu übergegangen, den Autoverkehr aus der Siedlung einfach zu
verbannen, indem man die Straßen durch Schlagbäume gegen Lastwagen sperrte.
Doch konnte der Beamten-Wohnungsverein diese Maßnahme nicht aufrecht
erhalten. Endlich nach Jahrzehnten, gingen die Straßen in den Besitz der
Stadt Duisburg über.
Die
Häuser in Bissingheim hatten noch teilweise den alten Grauputz aus der
Gründerzeit. Zum 75 jährigen Jubiläum der Siedlung nun die Fassaden mit
einem Kostenaufwand von 12 Millionen DM renoviert werden.
In
Bissingheim wohnten im Oktober 1991 3.504 Einwohner in 1.575 Haushalten. Die
Wohnungsgesellschaft Ruhr-Niederrhein besitzt dort 468 Häuser, in denen 34
gewerbliche Einrichtungen und 1.363 Wohnungen vorhanden sind.
Dies ist Stand vom Mai 1993
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