Am Fuße des Ellenberges, wo
einst die feuchte Niederung von Fließen (kleine Wasserläufe) durchzogen war,
liegt heute die Ortschaft Bissingheim. Ginster und Heidekraut begrünten die
Erdoberfläche. Hundertjährige Buchen und Eichen reckten stolz ihre Kronen
gegen den Himmel. Dazwischen lagen vereinzelt Birken und
Kiefernbestände.Hier war bis zum Herbst 1814 die Heimat der Wildpferde. Das
Gestüt umfaßte ein riesiges Gebiet, das sich von Werden aus über Saarn,
Broich, Speldorf furch die Wedau nach Huckingen und über Angermund bis
Ratingen erstreckte.
Die Ortschaft wird im Westen
von den Gleisen der Rheinischen Strecke des Bahnhofs Duisburg-Wedau, im
Norden vom Worringer Weg und im Osten sowie im Süden von der der Stadt
Mülheim (Ruhr) und dem Entenfang begrenzt. Auf altem Huckinger Gebiet in der
Flur 6 liegt die Siedlung in dem Flurstück Gewann) Seitenhorst, welches von
den Flurstücken Huckinger Hecke, Licht (Waldrichtung), Wolfskuhl und
Gefallenes Holz umrundet wird. Dazwischen lagen Weideplätze mit der alten
Bezeichnung Hütung.
Seitenhorst: Seiten=Flurname (obd),
Horst=Gehölz (ndrhn).
Durch eine gemeinnützige
Stiftung, die dem Freiherrn von Bissing übereignet wurde, erhielt die
spätere Siedlungsgesellschaft ein Kapital von 1000.000 Mark. Jetzt war
gezwungener Maßen verpflichtet, die Bezeichnung "Seitenhorst" für die
Siedlung gegen den Namen des Spenders auszutauschen. So wurde dann die
Siedlung in "Bissingheim" umbenannt. Da es aber in Deutschland schon zwei
gleichnamige Siedlungen gab, Westfälisch- und Märkisch-Bissingheim, erhielt
diese neue Siedlung den Zusatz "Rheinisch" vorangestellt. Nach der
Eingemeindung 1929 setzte sich bei der städtischen Verwaltung der Name "Dsuiburg-Bissingheim"
durch. Nur bei der Post wurde bis1964 die alte Bezeichnung beibehalten. |
Im Winter 1904/05 traten eine
Anzahl Beamte unter Führung des damaligen Stadtbürodirektors Weber an den in
Ruhrort wohnenden Gründer und Leiter des "Beamten-Wohungsvereins e.G.m.b.H
zu Ruhrort", Hermann Grothe, mit der Bitte heran, bei der Gründung eines
gleichen Wohnungsvereins in Duisburg behilflich zu sein. Nachdem Grothe
inzwischen nach Duisburg umgezogen war, entsprach er diesem Wunsch. Am 03.
April 1905 fand nach diesem Vortrag Grothes im Duisburger Rathaus vor 47
Teilnehmern eine Versammlung statt., die zur Gründung eines Wohnungsvereins
führte, dessen Vorsitz Hermann Grothe übernahm. Der Verein wurde am 23. Mai
1905 in das Register bei, Amtsgericht in Duisburg eingetragen.
Zweck der Genossenschaft war
es, minderbemittelten Familien und Personen gesunde und zweckmäßig
eingerichtete Wohnungen in eigens erbauten oder angekauften Häusern zu
preiswerten Mitteln zu beschaffen. Durch Beschluß der Hauptverwaltung wurde
am 30. April 1920 der Name in "Wohnungsverein e.G.m.H zu Duisburg"
umgeändert, weil durch den bisherigen Namen die Meinung verbreitet war, daß
nur Stadt- und Staatsbeamte dem Wohnungsverein angehören dürften. Außerdem
war der Wunsch mit ausschlaggebend gewesen, durch den früheren Namen die
nicht wenig beliebte Absonderung der Beamten zum Ausdruck zu bringen. |